In diesem Jahr verschlug es Rainer und Adelheid zur Titelverteidigung nach Schottland, wo 2023 die Radsportweltmeisterschaften in allen Disziplinen ausgetragen wurden. Schon die Anreise mit PKW und Fähre über die Niederlande, England und Schottland war ein Kurzurlaub in sich. Schottland und speziell Dundee überzeugten mit Gastfreundschaft, fantastischer Landschaft, Fish n Chips und erstaunlich gutem Wetter.

Die Streckenführung für das 22,8 km lange Einzelzeitfahren war ein echtes Sahnestück; eine einfache, flache Wendestrecke auf gutem Asphalt mit nur zwei Kreisverkehren (die Adelheid in Vorbereitung auf die WM in Trento im letzten Jahr hinreichend trainiert hatte) und einer breiten Zielanfahrt. Das einzige Hindernis für Top-Speed war der Wind und die Veranstalter hatten auch explizit vor Seitenböen gewarnt. Nach zwei Streckenbesichtigungen mit kräftigem Wind entschieden sich Rainer und Adelheid dann doch für das weniger Seitenwind-anfällige aber dafür weniger aerodynamische Vorderrad, was vielleicht einige Sekunden im Wettkampf gekostet hat – aber wenigstens wurde Adelheid als eine der leichteren Starterinnen nicht von der Strecke geweht.

Vorbildlich organisiert war das Zeitfahren allemal. Es gab sogar drei Damen, die die Zeitfahrräder für die Starterinnen auf die Startrampe rollten, damit sie sich am Geländer festhalten konnten und mit den Radschuhen nicht ausrutschten. Das nennt man Service! Als Titelverteidigerin rollte Adelheid als letzte in ihrer Altersklasse von der Startrampe. Auf der gesamten Streckenlänge waren die beiden zu befahrenden Fahrbahnstreifen durch Pylonen getrennt und es gab Live-Zwischenzeiten. Nachdem Adelheid ihre mutmaßlich stärkste Konkurrentin überholen konnte, war der Leistungsdruck etwas geringer und sie konnte das Rennen genießen. Nach einer Fahrzeit von 32:53 min stoppte die Uhr für Adelheid. Enttäuscht vom schlechten Schnitt konnte Adelheid sich doch über den Sieg freuen. Bei der anschließenden hochoffiziellen Siegerehrung wurden in der AK 50-54 außer Adelheid Molly Shaffer van Houweling als Zweite und Marijke De Smedt als Dritte geehrt.